Gegenstand des vorausgehenden Kapitels war — unter dem Stichwort mise-en-scène — das Filmbild als inszeniertes Bild. Im folgenden Kapitel geht es unter dem Stichwort mise-en-cadre um das Filmbild als optisches System.
Der Begriff der Kadrierung (frz. cadrage oder eben mise-en-cadre; der entsprechende englische Terminus ist framing) geht auf Bazin zurück. Gemeint ist das Verfahren, die dreidimensionale fiktionale Welt des Films, das Produkt der mise-en-scène, in einem zweidimensionalem Bild von festgelegtem Format darzustellen, die einzelnen Bildelemente innerhalb des begrenzten Bildfeldes (engl. frame, frz. cadre) anzuordnen, und zwar unter den drei Aspekten der räumlichen Wirkung, der Bildkomposition und der Dramaturgie, d.h. im Hinblick auf die folgerichtige Entfaltung der Filmhandlung (Kap. 3.2). Bevor sich dieses Kapitel diesen drei Aspekten und daran anschließend den Kamerahandlungen(Kap. 3.3) zuwendet, sollen einleitend einige Bemerkungen zum Bildformat erfolgen (Kap. 3.1).