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Die Begründung für die Zustimmung ist in der Rede von Reinhold Maier nachzulesen. Nach den Angaben von Heuss in seinen 1967 erschienenen Erinnerungen (Zwei nachgelassene Kapitel der Erinnerungen 1905 bis 1933) war der Ausschuss seiner Partei zu keiner einheitlichen Meinung in Bezug auf das Ermächtigungsgesetz gekommen. Deshalb wurde der Reichstagsgruppe die Entscheidung überlassen mit der Bitte, einheitlich abzustimmen. Hermann Dietrich und Heuss waren dagegen oder zumindest für eine Stimmenthaltung, die anderen drei liberalen Reichstagsabgeordneten waren für die Zustimmung. Heuss und Dietrich schlossen sich dann der Mehrheitsmeinung an,[9] nachdem sie, wie Elfriede Kaiser-Nebgen berichtet, Heinrich Brüning konsultiert hatten, der ihnen erklärt hatte, die Zentrumspartei werde aufgrund der von Hitler gegebenen „Garantien“ dem Gesetz zustimmen.[10]Tätigkeiten während der Zeit des NationalsozialismusAls Buchautor war er von der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland selbst betroffen, da auch drei Werke von ihm indiziert und verbrannt wurden, darunter „Hitlers Weg“ (1932). Zunächst äußerte er, dies sei „nicht zu tragisch“. Er verfasste einen (nicht abgedruckten) Artikel für die „Vossische Zeitung“, in dem er die Bücherverbrennungen in der Tradition des ersten Wartburgfestes 1817 sah.[11] Die von ihm mitherausgegebene Zeitung Die Hilfe stellte die Bücherverbrennung mit dem Boykott jüdischer Geschäfte des 1. April 1933 in Zusammenhang, sah das deutsche Volk sich sogar gegen die „Presse der Welt“ ‚wehren‘: Berichte über „deutsche Greuel“ und „deutsche Progrome [sic!] mit Massenopfern“ seien durch „ostjüdisch-kommunistische Zirkel von London und New York angezettelt“ worden. Es tauchten Unterscheidungen wie „alteingesessene deutsche Judenheit“ und „Ostjuden“ im Nazi-Jargon auf, wenige Monate nachdem ein Gesetz Mitte Juli 1933 16.000 sogenannten Ostjuden mit dem Entzug der Staatsbürgerschaft drohte.[12] Am 7. Mai 1933 kommentierte Heuss in einem privaten Brief das Geschehen: „Einige der Leute, die auf der Liste stehen, sind ja menschlich keine schlechte Nachbarschaft, aber daneben findet sich auch das entwurzelte jüdische Literatentum, gegen das ich durch all die Jahre gekämpft habe.“ Es sei „weniger schön, mit diesen in die Geschichte einzugehen.“[13] Andererseits half er zur selben Zeit der befreundeten deutsch-jüdischen Familie Gustav und Toni Stolper bei der Emigration.[11][14] Im Juli 1933 wurde ihm - wie auch den anderen Reichstagsabgeordneten der DStP - sein Abgeordnetenmandat aberkannt, weil er „auf Reichswahlvorschlag der SPD gewählt worden“ war[15] ("Verordnung zur Sicherung der Staatsführung" vom 7. Juli 1933)[16].Heuss gab noch drei Jahre lang Die Hilfe heraus. 1936 erhielt Heuss ein Publikationsverbot und verlor sein Lehramt. Karl Christian von Loesch beschäftigte Heuss ab 1936 an dem von ihm geleiteten Institut für Grenz- und Auslandsstudien (IGA). Später ernährte seine Frau durch Tätigkeiten in der Werbung die Familie. Sie gilt als Erfinderin des Jingle.[17] Sie produzierte auch Radiowerbung für Nivea, wo Heuss in einem Spot einen „Gastauftritt“ hatte.[18]
1941 wurde Heuss fester Mitarbeiter der liberalen Frankfurter Zeitung, in der er vor allem historische und kulturpolitische Aufsätze veröffentlichte. 1942 verbot das NS-Regime auf Anweisung Adolf Hitlers den deutschen Zeitungen, Texte von Heuss abzudrucken. Er schrieb aber weiter unter dem Pseudonym Thomas Brackheim und dem Kürzel r.s. Unter eigenem vollem Verfassernamen veröffentlichte er einige Biographien: 1937 über den Politiker und Weggefährten Friedrich Naumann, 1939 über den Architekten Hans Poelzig (1869–1936), 1940 über den Zoologen Anton Dohrn (1840–1909) und 1942 über den Chemiker Justus von Liebig (1803–1873).
Zudem publizierte er biographische Artikel auch in anderen Tageszeitungen wie der Potsdamer Tageszeitung.[19] Heuss schrieb während des Krieges bis 1941 auch für die NS-Wochenzeitung Das Reich.[20]
Er zog mit der Familie 1943 nach Heidelberg (wo er vor allem an einer Biographie über Robert Bosch arbeitete, um die Bosch ihn noch kurz vor seinem Tod gebeten hatte) und lebte dort bis 1945.
Being translated, please wait..